Ein Rückblick zum 40 jährigen Bestehen unserer Anlage
Am 21.04.1976 wurde der Verein im Gasthof Gröppel gegründet. Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
- Vorsitzender Kurt Stolzenburg, (war 7 Jahre im Amt)
- Stellvertreterin Anni Schomann (hat nie einen Garten gehabt)
- Schriftführer Fritz Franke (war 9 Jahre im Amt)
- Kassierer Hans Karminski (war 5 Jahre im Amt)
- Als Beisitzer wurden Günther Offelnotto, Bruno Sanke und Jürgen Patsch gewählt.
Der Name Lutter-Aue für die Anlage wurde schnell gefunden, da die Lutter prägend für diese Landschaft ist. Es wurde damals ein Mitgliedsbeitrag von 24,00 DM erhoben und es musste ein einmaliger Betrag von 100 DM bezahlt werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt seit 2002 unverändert 25,60€. Für die Pacht musste damals 0,15 DM/m² bezahlt werden. Heute zahlen wir 0,25€/m²
Großen Anteil, dass die Anlage entstanden ist, hat das Gründungsmitglied Kurt Stolzenburg. Er führte in Ummeln eine Handzettelaktion durch um zu erfahren, wie groß das Interesse bei den Bewohnern in Ummeln war. Durch seine Arbeit bei der Stadtverwaltung und durch die guten Kontakte zur Stadt und zu den Ortspolitikern war er es, der die Fäden zog.
Durch die Politik kam es zu Verzögerungen, weil Brackwede-Ummeln seine Zuständigkeit an die Stadt Bielefeld abgeben musste.
Das Gelände wurde damals von der Stadt Bielefeld gerodet, planiert und so hergerichtet, dass die Parzellen abgesteckt werden konnten. Dabei fiel dem Vorsitzenden auf, dass die Stadt bei den Vermessungsarbeiten die Wege zu den Gärten vergessen hatten. Geplant war ursprünglich, die Anlage mit Abwasserkanälen zu versehen. Dafür mussten die ersten Pächter auch schon 500 DM vorauszahlen. Dies Vorhaben wurde aber von der Stadt nicht genehmigt. Die gezahlten Beträge wurden dann für den Stromanschluss angerechnet. Nachdem die letzten Planungsfehler beseitigt waren, konnte mit dem Bau der Anlage begonnen werden. Insgesamt wurden 85 Gärten geplant, die in 3 Bauabschnitten fertig gestellt werden sollten.
Wer welchen Garten bekam, wurde durch das Ziehen eines Loses entschieden.
Begonnen wurde 1978 mit dem Abschnitt „A“, der 35 Gärten umfasste. Es wurden 14 Steinhäuser in Eigenhilfe gebaut und 22 Holzhäuser der Fa. Diekmann errichtet.
Insgesamt beträgt die Grundfläche unserer Anlage 30161m² (3,16 ha). An Wegen zu den Gärten sind 810 m zu betreuen.
Beim Bau der Anlage legte die Stadt die Hauptwasserversorgung mit 86 Anschlussventilen. Die Anschlüsse zu den
Gartenhäusern mit 1350 m Wassernetz wurden von den Gartenpächtern in Eigenhilfe gelegt. Es mussten damals weiterhin 700 m Blitzschutz und 2500 m Kabel für die elektrischen Anschlüsse verlegt werden. Die Elektriker, von denen wir einige unter uns hatten, installierten in sämtlichen Gartenhäusern die Stromzähler und schlossen die 12 Laternen an, die heute unsere Wege beleuchten.
Zur Gestaltung der Anlage mussten 1200 Innenpfähle auf Beton gesetzt und daran 3250 m Zaun und 85 Gartenpforten befestigt werden. Zusätzlich wurden die Außenzäune mit 960m Kaninchendraht ausgestattet. Die Wege wurden mit 3120 Betonplatten und 15200 Verbundsteinen so befestigt, wie sie heute noch zu sehen sind.
Alle diese Arbeiten und auch die Errichtung des Kinderspielplatzes wurden in Eigenleistung von den Gartenfreunden erbracht. Außerdem mussten die Mitglieder noch 64.600 DM, für jeden also 760 DM, für die Materialien zahlen.
Während der Zeit, in der unsere Gärten entstanden, gab es immer ein kleines Richtfest für jedes Haus, das gebaut wurde, denn jeder freute sich, wenn die Reihen der Häuser immer dichter wurden.
Nach 2 Jahren, am 18.05.1978, gab es Änderungen im Vorstand. Egon Milowskie wurde 2. Vorsitzender und Herbert Gumnior als Beisitzer gewählt.
Der Abschnitt „B“ mit 34 Häusern, davon 18 Steinhäuser und 16 Holzhäuser wurde ca. 1 Jahr später fertiggestellt.
Der Abschnitt „C“ mit 14 Häusern, davon 6 Steinhäuser, wurde teils 1979 und 1980 fertig gestellt.
Am 2.10.1982 wurde der Grundstein für den Bau des Geräte- und Toilettenhauses gelegt. Der Bau wurde in Eigenarbeit durch die Mitglieder des Vereins fertiggestellt. Zusätzlich zu den geleisteten Arbeitsstunden wurden 12.166 DM, die inzwischen in der Vereinskasse angespart worden waren, an Materialkosten ausgegeben.
Am 11.03.1983 wurde von Else Butschkat eine Frauengruppe ins Leben gerufen, die sich einmal im Monat traf, um zu stricken, basteln und gesellig zusammen zu sein. Der Zusammenhalt wuchs durch viele gemeinsame Ausflüge. Das Amt als Leiterin dieser Gruppe übte sie 24 Jahre bis Anfang 2008 aus. Nachfolgerin wurde Margret Schreiber, die bis Ende 2012 die Leitung innehatte. Heute wird die Gruppe von Lisa Lange geleitet.
Der Vorsitzende Kurt Stolzenburg übte sein Amt als 1. Vorsitzender bis 11.04.1984 aus. Danach wurde Willi Sievert zum 1. Vorsitzenden und Rolf Schreiber zum Stellvertreter gewählt. Auch wurde Kunibert Butschkat als Kassierer und Herbert Gumnior als Schriftführer gewählt. Dieser Vorstand hat sich stark für den Bau eines Gemeinschaftshauses eingesetzt.
Da sich die Gelegenheit bot, ein fast neuwertiges großes Holzhaus von der Fa. Diekmann günstig zu erwerben, wurde am 11.01.1985 von der Mitgliederversammlung der Bau des Gemeinschaftshauses mit 37 Ja- und 25 Nein-Stimmen beschlossen. Damit es zum Kauf des Hauses kommen konnte, musste zu dem Ersparten Vermögen jeder Gartenfreund 100 DM in die Vereinskasse einzahlen. Mit diesen Mitteln und dem Einsatz vieler Helfer konnte das Gemeinschaftshaus errichtet und in den folgenden Jahren so ausgebaut werden, wie es heute noch steht.
Zur Zeit sind es nur noch 9 Gärten, die seit der Entstehung der Anlage den Besitzer nicht gewechselt haben. Der erste Gartenwechsel von Nr. 62 erfolgte schon 1983.
Insgesamt wurden bis heute 165 Wertermittlungen durchgeführt, wobei manche Gärten den Besitzer bis zu 5mal gewechselt haben.
Im Laufe der Jahre gab es häufiger Wechsel im Vorstand. Besonders zu erwähnen ist hier Rolf Schreiber, der 22 Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden innehatte. Auch Manfred Linnert ist seit 28 Jahren Kassierer im Verein. Auf die längste Zeit im erweiterten Vorstand kann das Gründungsmitglied Günther Offelnotto zurückblicken, der bis Ende 2015 für die Ablesung von Strom und Wasser zuständig war.
Im Jahre 1991 wurde auf der Wiese außerhalb der Anlage erstmals ein Osterfeuer abgebrannt. Da die Beteiligung am Osterfeuer immer schlechter wurde und seit 2009 von der Stadt Auflagen über die Größe des Feuers gemacht wurden und auch höhere Kosten an die Stadt zu zahlen waren, wurde letztendlich vom Vorstand beschlossen, ab 2012 kein Osterfeuer mehr abzubrennen.
Was ist sonst noch erwähnenswert:
Im März 2009 wurden die 5 großen Eichen am Spielplatz entfernt, da der große Laubanfall für die Nachbarn nicht mehr tragbar war.
In der Nacht zum 24.August 2009 ist das Gartenhaus Nr. 80 von Ostermann bis auf die Grundmauer abgebrannt. Zur Zeit wird in dem Garten ein neues Steinhaus von dem Gartenfreund Sauermann gebaut.
Im September 2010 gab es einen Rohrbruch der Wasserleitung im Nelkenweg. Dabei traten 1400m³ Wasser aus.
Mehrmals in den Jahren gab es Einbrüche in Gartenhäuser, wo teilweise die Lauben von innen mit Ketchup beschmiert wurden. In diesem Fall wurden die jugendlichen Täter gefasst und mussten die Schäden ersetzen und sich bei den Geschädigten entschuldigen, um einer Vorstrafe zu entgehen.
Auf dem Spielplatz wurde 2011 ein Spielhaus aufgebaut.
Es gibt übrigens auch ein Vereinslied, das früher bei Festen oft gesungen wurde.
Nach der Melodie: Im Wald im grünen Walde……….
Im Wald im grünen Walde, direkt am Lutter Strand,
da liegt ein Stückchen Erde, da liegt mein Gartenland.
Da steht mein Haus, mein zweites Heim,
da bin ich froh, da kann ich`s sein.
Dort ist die schöne „Lutter-Au“,
die wunderschöne „Lutter- Au“.
Der Herbst, der tiefe Winter und auch die Frühjahrszeit,
das ist des Gärtners Freude, bei Arbeit Fröhlichkeit.
Der Sommer ist die schönste Zeit,
da grünt und blüht es weit und breit.
In unserer schönen „Lutter-Au“,
in unserer schönen „Lutter-Au“.
Steinhagen, den 20.06.2016; Dieter Ströker
Vereinschronik als Buch
Unsere Vereinschronik kann als Bildband beim Vorstand eingesehen werden und auch erworben werden.
Weitere Infos beim Gartenfreund Mario Schlimper, Garten Nr. 62.
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